Steffen Kindt
In Berlin geboren, zog Steffen Kindt für seine Ausbildung zum Werbegraphiker nach Hamburg und absolvierte sie an der Kunstschule Alsterdamm. In Hamburg arbeitete er unter anderem bei den St. Pauli Nachrichten. Ende der 70er Jahre folgte er einem Angebot aus Kopenhagen und arbeitete dort in verschiedenen internationalen Werbeagenturen als Artdirector.
Als die Digitalisierung immer mehr in den Vordergrund trat, beschloss er sein visuelles Können im Bereich der bildenden Kunst weiterzuführen. Er begann zu malen und hatte seine erste öffentliche Ausstellung 1989.
Was Steffen Kindts Arbeitstechnik angeht, so geht er immer von einer Bildidee aus, die er über 10 bis 15 Skizzen reduziert und verdichtet, dann überträgt er das Motiv auf die Leinwand.
Steffen Kindts Bilder zeigen meist Frauen, die aber so reduziert auf ihr Äußeres sind, dass sie anonym wirken. Sie scheinen aus Werbespots zu stammen – aus dem Spiel über eine perfekte Welt, in der alles schön ist, und wo die Menschen schöne Menschen sind.
Die Bilder zeigen Ausschnitte von Figuren, als hätte ein Fotograf das Model mitten in einer Bewegung festgehalten, und man hat den Eindruck, dass man die Protagonistin einer Geschichte oder eines Films sieht.
Das Geheimnisvolle der Bilder entsteht im Kopf des Betrachters, der sich in der Rolle des Voyeurs wiederfindet.